Bei aller Gebotenheit einer ganzheitlichen Betrachtung von Kusenbergs Werk ist es doch erlaubt, die Erzählungen als Kern seines Schaffens hervorzuheben. Seit 1940 wurden in insgesamt sechzehn Bänden 129 Erzählungen Kusenbergs publiziert. Die Erstveröffentlichungen erschienen fast alle in den sechs Büchern bei Rowohlt, auffälligerweise jeweils 19 Geschichten pro Buch. 

Die Titel der einzelnen Erzählungen finden sich mit Angabe der Veröffentlichung auf einer separaten Seite.

1940

La Botella und andere seltsame Geschichten, Stuttgart und Berlin, Rowohlt, 228 S.; Schutzumschlag mit Illustration von Kubin.

19 Erzählungen, die 1936-40 entstanden. Neben der Titelgeschichte finden sich hier u.a Kusenbergs Klassiker "Die ruhelose Kugel", "Ordnung muß sein" und "Eine Schulstunde".

EA: 3.000 Exemplare. Weitere Auflagen des Titels  erschienen bei Rowohlt 1941( 4-5. Tausend) und 1947 (4.-8. Tausend, später angegeben 5.-9. Tausend, richtig wohl 6.-10. Tausend). Später weitere Auflagen. Gesamtauflage unklar, insgesamt werden 16.000 Exemplare angeben. Außerdem wurde eine Lizenzausgabe beim Deutschen Bücherbund in Stuttgart veröffentlicht.

1942

Der blaue Traum und andere sonderbare Geschichten, Stuttgart und Berlin, Rowohlt, 282 S.

Enthält 19 Erzählungen, die 1940-42  entstanden. Zu diesen eher romantisch gestimmten Erzählungen gehören außer der Titelerzählung fünf weitere von Kusenberg "verstoßene" und somit später nicht mehr gedruckte Geschichten. Außerdem findet sich hier Kusenbergs längste Erzählung "Das vergessene Leben".

EA: 5.000. Exemplare. Eine zweite Auflage (6.-9. Tausend) in anderer Aufmachung erschien 1949. 

1948

Herr Crispin reitet aus und andere Erzählungen, Münster, Der Quell, 79 S.

In diesem schmalen Band finden sich fünf meist etwas längere Geschichten, die allesamt später nicht mehr in Sammelbände aufgenommen wurden.

1951

Die Sonnenblumen und andere merkwürdige Geschichten, Hamburg, Rowohlt, 151 S.

Zu den wiederum 19 Erzählungen diese Bandes gehören die Kusenberg- Klassiker "Nihilit" und "Ein gewisses Zimmer". Es finden sich sechs Erzählungen, die in diesem Werk zum letzen mal erschienen. 

EA: 3000 Exemplare. Die zweite Auflage wurde 1958 veröffentlicht. Gesamtauflage 7.000.

1954

Mal was anderes. Auswahl seltsamer Geschichten. Hamburg, Rowohlt, 152 S.

In diesem ersten Auswahlband wurden 28 Geschichten der früheren bei Rowohlt erschienen Bücher aufgenommen. Dieser Band wurde in verschiedenen Auflagen über eine Viertelmillion mal verkauft.

1955

Wein auf Lebenszeit und andere kuriose Geschichten. Hamburg Rowohlt, 155 S.

Es sind abermals 19 Erzählungen, die in diesem Band veröffentlicht wurden.

Außer der Titelgeschichte wurden vor allem "Ein Brief aus China" und "Die Löwenjäger" immer wieder veröffentlicht.

EA: 7.000 Exemplare.

1956 Wo ist Onkel Bertram? Geschichten, Stuttgart, Reclam

Weitere Auflagen 1968, 1973, 1977, 1981

1958

Das vergessene Leben. Gütersloh, Bertelsmann, 126 S.

Auswahlband mit acht Erzählungen, zu denen mit der Titelgeschichte auch Kusenbergs längste Erzählung gehört.

1960 

Nicht zu glauben. Auswahl kurioser Geschichten, Reinbek, Rowohlt, 154 S.

Auswahlband mit 27 Geschichten ohne Überschneidung mit "Mal was andres".

Erste Ausgabe mit einer Werbung für Peter Stuyvesant nach dem Titelblatt: Man muß sich umtun in der Welt. Deshalb sollte man, wie Kusenberg rät, wenn man gewillt ist, fünfzehn Schnäpse zu trinken, nicht alle in der gleichen Kneipe einnehmen. 

EA: 38.000 Exemplare. Weitere Auflagen in den Folgejahren (Auflage bis 1969: 75.000).

1960

Im falschen Zug und andere wunderliche Geschichten, Reinbek, Rowohlt, 167 S.

19 neue Geschichten der späten 50er Jahre (u.a. Meine Diebe) und die erste Veröffentlichung der schon 1947 entstandenen Erzählung "Der Hefekuchen". Mit Ausnahme der Erzählung "Ein gut regiertes Land" wurde alle später in die "Gesammelten Erzählungen" aufgenommen.

EA: 4.000 Exemplare.

1964

Zwischen unten und oben und andere Geschichten, Reinbek, Rowohlt, 142 S.

Natürlich wieder 19 neue Erzählungen, die mit Ausnahme von zwei Geschichten (Ein General greift ein, Der Gast) alle auch in die Gesammelten Erzählungen aufgenommen wurden.

EA: 5.000 Exemplare.

1969

Gesammelte Erzählungen, Reinbek, Rowohlt, 511 S.

In diesem Band sind die 86 Erzählungen zu finden, mit  denen Kusenberg auch im Abstand der Zeit noch zufrieden war. Hierzu gehören auch neue Erzählungen (Nach KK im Vorwort 7, nach unserer Auflistung 8).

EA: 15.000 Exemplare. Erschien später unter dem Titel: Mal was andres. Phantastische Erzählungen. Auflage bis 1983: 24.000.

1972

Man kann nie wissen. Auswahl merkwürdiger Geschichten, Reinbek, Rowohlt, 118 S.

Mit 29 Geschichten aus den Gesammelten Erzählungen.

EA: 18.000 Exemplare. 

Bis 1980 36.000 Exemplare.

1974

Heiter bis tückisch. 13 Geschichten mit Zeichnungen von Heinz Edelmann, Reinbek, Rowohlt, 119 S. 

Enthält neben 11 frühen Geschichten mit "Das Haus" und "Urlaub" zwei neue Erzählungen.

EA: 10.000 Exemplare. Bis 1984 Gesamtauflage 24.000 Exemplare.

1984

Ein schönes Hochzeitsfest. 35 Erzählungen, Berlin, Volk und Welt
In diesem illustrierten Sammelband findet sich eine Auswahl von 34 Geschichten aus den Gesammelten Erzählungen.

1998


 

Zwist unter Zauberern. Erzählungen, Reinbek, Rowohlt, 285 S.
Dieser liebevoll zusammengestellte Band umfaßt neben 35 Geschichten ein Vorwort von P. Rühmkorf sowie einen Anhang von rund 50 Seiten mit Zeugnissen und Bilddokumenten. Das Titelfoto von Kusenberg - aus gestalterischen Gründen hier spiegelverkehrt abgebildet - hatte schon 1954 den Aufsatz "Nirgends zeigt sich Sinn" in der Zeitschrift "Welt und Wort" illustriert.